Hund bürsten - lose Haare entfernen
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4 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Jeder Hund, der in einer Wohnung lebt, muss gekämmt, gebürstet oder gestriegelt werden. Denn mit wenigen Ausnahmen verlieren alle Hunde Haare, die einen ständig, die anderen zumindest zweimal im Jahr. Diese losen Haare müssen entfernt werden, sonst verfilzt das Fell. Außerdem fallen die Haare sonst zu einem großen Teil in der Wohnung aus, wo sie meistens unerwünscht sind. Auch die Hunde, die wie zum Beispiel die Pudel ihr Fell nicht verlieren, müssen gekämmt und gebürstet werden, um die Verfilzung zu verhindern.

Über diese Mindestanforderung hinaus bestehen große Unterschiede, welche Behandlung man dem Hundefell sonst noch zukommen lassen sollte. Je nach Fellbeschaffenheit, Rassestandard und Vorlieben des Hundebesitzers gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Die Pflege des Fells mancher Hunderassen ist so aufwendig, dass man um den regelmäßigen Besuch beim Hundefrisör nicht herumkommt. In jedem Fall ist die Fellpflege ein wichtiger Teil der Körperpflege des Hundes.

Fellpflege fängt bei der Ernährung an

Zur Fellpflege gehört auch die richtige Ernährung, denn der Hund braucht eine Vielzahl von Nährstoffen, damit er gesund ist und sein Fell glänzen kann. Stumpfes, brüchiges Fell und glanzlose Haare werden also nicht mit Haarpflegemitteln behandelt, sondern mit gesunder Ernährung. Unter Umständen ist ein Besuch beim Tierarzt erforderlich, der die Ursachen abklärt.

Werkzeug und Hilfsmittel zur Fellpflege

Der Fachhandel hält eine große Auswahl an Pflegeprodukten für das Hundefell bereit. Es ist nicht immer ganz einfach zu entscheiden, was man davon tatsächlich braucht. In jedem Fall braucht der Hund eine Hundebürste, die auf die jeweilige Haarlänge abgestimmt ist. Bürsten für Menschenhaare sind ungeeignet.

Langhaarige Hunde brauchen dazu unter Umständen mehrere Kämme, die es mit unterschiedlichen Zinkenabständen und Zinkenlängen gibt. Je länger das Haar und je länger das letzte Kämmen her ist, desto gröber sollte der Kamm sein, mit dem man die Pflege beginnt. Danach macht man sukzessive mit immer feineren Kämmen weiter, bis die Deckhaare ordentlich durchgekämmt sind.

Das Bürsten kommt dann nach dem Kämmen, wobei kurzhaarige Hunde häufig auf das vorherige Kämmen verzichten können. Bürsten gibt es in vielerlei Ausführungen. Auf das verwendete Material kommt es dabei nicht so an, wichtig ist aber, dass die Borsten abgerundet sind und keine scharfen Kanten haben, sodass die Haut nicht verletzt werden kann.

Striegel mit vielen kurzen Metallborsten sind zum Auskämmen der Unterwolle geeignet. Sie werden erst angewendet, nachdem durch das Kämmen und Bürsten mit einer normalen Bürste das Deckhaar geordnet worden ist.

Kurz- und stockhaarige Hunde müssen unter Umständen nicht so oft gebürstet werden. Bei ihnen reicht häufig die Behandlung mit einem Pflegehandschuh aus. Diese Fellpflegehandschuhe haben auf der Handinnenseite Gumminoppen, die lose Haare festhalten und dadurch aus dem Fell entfernen. Mit diesem Handschuh streicht man einfach über das Fell, wie beim Streicheln.

Häufigkeit und Technik der Fellpflege

Wie oft der Hund gebürstet werden muss, ist sehr unterschiedlich und hängt stark von der Fellbeschaffenheit ab. Je länger die Haare sind, desto häufiger muss gebürstet werden. Generell gilt, dass der Hund um so öfter gebürstet werden muss, je arbeitsaufwendiger das einzelne Bürsten ist. Man sollte also schon bei der Anschaffung des Hundes bedenken, dass ein langhaariger Hund zwar schön aussieht, aber unter Umständen auch sehr viel Arbeit macht.

Im Frühjahr und im Herbst, wenn der Hund das Fell wechselt, fallen im Allgemeinen besonders viele Haare aus und müssen möglichst umgehend entfernt werden. Jetzt müssen auch kurz- und stockhaarige Hunde, die sonst nicht so oft gekämmt werden müssen, öfter behandelt werden. Sinnvolle Intervalle sind zum Beispiel täglich für langhaarige Hunde und wöchentlich für kurzhaarige.

Das Fell wird immer mit dem Strich gekämmt oder gebürstet, nur bei kurzhaarigen Rassen kann man zwischendurch auch mal gegen den Strich bürsten, um lose Haare besser entfernen zu können. Danach muss man aber wieder mit dem Strich bürsten, um alles wieder in Ordnung zu bringen.

Durch regelmäßiges Kämmen und Bürsten wird das Fell locker und nimmt ein großes Volumen ein. Das sieht nicht nur besonders schön aus, sondern es schützt auch am besten vor Hitze oder Kälte. Bürsten verbessert die Durchblutung der Haut, was das Wohlbefinden des Hundes fördert und das Wachstum gesunder Haare begünstigt. Durch Bürsten wird Schmutz aus dem Fell entfernt, sodass der Hund dadurch sauber und gepflegt erscheint.

Beim Kämmen und Bürsten kann man immer auch gleich die Haut des Hundes kontrollieren. So bemerkt man immer frühzeitig, ob zum Beispiel ein Flohbefall oder eine entzündliche Hautveränderung vorliegt. Wenn man keine Verletzungen oder Fremdkörper findet, ist keine weitere Pflege der Haut erforderlich. Aufgefundene Fremdkörper, wie zum Beispiel Getreidegrannen, die sich in die Haut bohren können, müssen entfernt werden. Die meisten Hunde mögen das Bürsten, sodass es auch der Beziehungspflege dient.

Scheren und Trimmen

Trimmen bezeichnet eine Zupftechnik, mit der lose Haare aus dem Fell entfernt werden. Dies wird vor allem bei Terriern, aber auch bei anderen rauhaarigen Rassen angewendet. Trimmen ist nur bei entsprechender Struktur des Fells möglich, ist also nicht bei jedem Hund sinnvoll. Scheren ist im Allgemeinen nur bei den Hunderassen notwendig, bei denen das Haar immer weiter wächst, wie zum Beispiel bei den Pudeln, oder wenn der Rassestandard dies vorsieht. Manchmal ist es auch eine gute Idee, das Fell sehr langhaariger Hunde etwas zu kürzen, damit Verschmutzungen vorgebeugt werden kann. Es ist nicht sinnvoll, Hunde im Sommer zu scheren, da das Hundefell nicht nur gegen Kälte, sondern auch gegen Hitze isoliert. Außerdem können Hunde mit zu wenigen oder zu kurzen Haaren auch einen Sonnenbrand bekommen.

Baden

Das Baden von Hunden ist nur sehr selten wirklich notwendig. Schmutz lässt sich im Allgemeinen ausbürsten, spätestens nach dem Trocknen. Hundehaar hat eine eingebaute Selbstreinigungskraft.

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Beitragsbild:Jaromir Chalabala/Shutterstock