Rattengift - auch für Hunde tödlich giftig
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3 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Rattenbekämpfung muss manchmal sein. Fahrlässiger Umgang mit Rattengift führt aber immer wieder zu Vergiftungsfällen, vor allem bei Hunden, manchmal aber auch bei Kindern. Leider kommt gelegentlich auch der Verdacht einer Absicht auf. Es gibt Menschen, die keine Hunde mögen. Das sollte man als Hundehalter im Hinterkopf behalten.

Hunde neigen dazu, zuerst zu fressen, und danach erst zu prüfen, ob es auch gut war. Es kann also passieren, dass der Hund Rattengift frisst. Man sollte sich nicht auf ihn verlassen, sondern selbst aufpassen.

Vergiftung mit Rattengift

Als Rattengift wird eine ganze Reihe von Stoffen verwendet, die alle eine ähnliche Wirkung haben. Sie vermindern die Blutgerinnung, sodass es zu inneren Blutungen kommt, an denen die Ratte (oder eben auch der Hund) dann nach Stunden oder Tagen stirbt. Als Gegengift wird Vitamin K verwendet, das, wenn es früh genug gegeben wird, die Giftwirkung zuverlässig aufhebt. Bei den meisten heute verwendeten Giften dauert es ca. 6 Stunden, bis die Wirkung beginnt, danach dann nochmal mehrere Stunden bis Tage, bis der Tod eintritt. Wenn man also bemerkt hat, dass der Hund Rattengift gefressen hat, kann man mit einem sofortigen Tierarztbesuch das Schlimmste verhindern.

Sinnvoll kann auch sein, den Hund zum Erbrechen zu zwingen. Wenn man das sofort tut, kann man mit etwas Glück sogar die Vergiftung ganz verhindern. Das geht durch die Eingabe konzentrierter Kochsalzlösung. Man löst einen Esslöffel Salz in 100 ml lauwarmem Wasser auf, füllt es in eine große Einwegspritze ohne Nadel und gibt die Lösung dem Hund von der Seite in die Schnauze ein. Hinter den Fangzähnen ist eine Lücke zwischen den Zähnen, die man für das Einführen der Spritze nutzen kann. Das sollte man nur tun, wenn man weiß, dass es Rattengift war. Bei einigen anderen Giften kann es zu einer Verschlimmerung kommen.

Auch wenn man tatsächlich eine Einwegspritze im Haus hatte und das Erbrechen stattgefunden hat, sollte man unbedingt zum Tierarzt, und zwar sofort, nicht erst am nächsten Tag.

Symptome der Vergiftung

Gefährlicher ist es, wenn man nichts bemerkt hat. Die Symptome der Vergiftung treten abhängig von der Dosierung meistens erst nach mehreren Tagen auf. Wenn Blut im Urin ist, oder der Hund Zahnfleischbluten hat, wenn der Hund matt und schläfrig ist, dann kann das auf eine Vergiftung mit Rattengift hinweisen. Bei Bewusstlosigkeit muss man ohnehin schnellstens zum Tierarzt. Darmblutungen können zu einer Schwarzfärbung des Kotes führen, das sieht dann nicht in jedem Fall wie Blut aus. Es kann sein, dass der Hund blutig erbricht oder ihm Blut aus der Nase läuft. Je nach Stadium und Stärke der Vergiftung kann es auch sein, dass nur die Schleimhäute blass aussehen.

Auch beim Auftreten solcher Symptome ist es noch nicht hoffnungslos. Abwarten ist allerdings keine geeignete Behandlung. Der Hund muss in einem solchen Fall sofort zum Tierarzt, bei schweren Symptomen auch in die Tierklinik. Je früher die Behandlung beginnt, umso besser sind die Überlebenschancen. Es kommt auch darauf an, wie viel Gift der Hund gefressen hat, was sich allerdings kaum noch feststellen lassen wird. Wenn der Hund überlebt, wird er im Allgemeinen wieder vollständig gesund.

Vorbeugung

Vorbeugung ist besser als heilen. Rattengift wird von vielen, auch öffentlichen Stellen verwendet, und es kommt einfach vor, dass es fahrlässig so ausgelegt wird, dass Hunde es erreichen können. Das ist nicht zulässig, passiert aber trotzdem immer wieder. Wenn man seinen Hund so erzieht, dass er unterwegs nichts frisst, dann braucht man sich kaum Sorgen zu machen.

Wenn man seinen Hund dabei beobachtet, wie er etwas frisst, sollte man immer versuchen das zu verhindern oder zumindest herauszufinden, was es war. Meistens wird es harmlos sein, aber eben nicht immer. Und schließlich sollte man seinen Hund ganz allgemein immer beobachten. Je eher man Krankheitssymptome bemerkt, umso besser sind die Heilungschancen, das gilt für alle Krankheiten, aber eben auch für Vergiftungen.

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Beitragsbild:Oliver Hewett/Shutterstock