Nasser Hund nach dem Baden, in ein Handtuch gewickelt
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4 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Es ist nur sehr selten wirklich notwendig, einen Hund zu baden. In den meisten Fällen ist es die bessere Entscheidung, sich selbst den Stress und die arbeitsaufwendige Prozedur zu ersparen und gleichzeitig dem Hund ein normalerweise nicht sehr angenehmes Erlebnis zu ersparen. Das Hundefell hat eine bemerkenswerte Selbstreinigungskraft.

Beim Baden oder Waschen gilt also in jedem Fall, das weniger mehr ist. Es ist kein Unglück, wenn ein ansonsten gut gepflegter Hund nur einmal im Jahr oder sogar noch seltener gebadet wird. Der meiste Dreck lässt sich mit Ausbürsten des Fells vom Hund entfernen, spätestens nach dem Trocknen. Zu häufiges Baden schadet dem Hund auch mehr als es ihm nützt, denn durch das Baden wird der natürliche Fettfilm der Haare entfernt, sodass sie hinterher schneller wieder verschmutzen. Empfindliche Hunde können sich erkälten, denn das nasse Fell isoliert nicht mehr sehr gut.

Wenn das Hundefell auch nach gründlichem Ausbürsten nicht glänzen will und matt und stumpf aussieht, dann ist selten ein Bad die Lösung. Spezialshampoos oder Spülungen beseitigen nicht die Ursache, die meistens in einer Mangelernährung oder einer Krankheit liegt. Ein Besuch beim Tierarzt hilft mehr als unnötiges Baden.

In der Regel wird ein Hund ein- bis zweimal im Jahr gebadet werden. Die Zeit des Fellwechsels ist günstig, da hier gleich eine Menge lose Haare mit entfernt werden. Häufigeres Baden ist nur bei Hunden notwendig, die auf Ausstellungen ausgestellt werden sollen, denn dort müssen sie natürlich mit perfektem Aussehen erscheinen.

Vorgehen beim Hundebad

Je größer der Hund ist, umso sorgfältiger muss das Unternehmen Bad geplant werden. Der beste Ort für das Hundebad ist die Badewanne, allerdings kommen viele Hunde nicht selbständig dort hinein und beim Wiederaussteigen sollte man ihnen auf jeden Fall behilflich sein, um die Wassermengen in der Umgebung zu begrenzen. Kleine Hunde können auch in der Dusche gebadet werden. Die Verwendung von Schüsseln oder Wannen ohne Abfluss sollte vermieden werden, da wirklich große Wassermengen benötigt werden, um einen Hund sauber zu bekommen.

Vorbereitungen

Es ist wichtig, die Wanne mit einer rutschhemmenden Matte auszulegen, damit der Hund festen Stand hat und nicht durch Rutschen in Panik gerät. Man sollte einen Abfalleimer oder etwas Ähnliches in der Nähe haben, um die losen Haare, die immer wieder den Abfluss verstopfen werden, immer sofort entsorgen zu können. Und schließlich braucht man Handtücher oder andere Tücher, um den Hund nach dem Bad zu trocknen. Man braucht wirklich sehr viele, und bei großen Hunden sind auch richtig große Tücher eine gute Idee, damit der Hund sich unter einem Tuch schütteln kann. Also sind zum Beispiel alte Betttücher für große Hunde gut geeignet. Erfahrene Hundehalter planen hier langfristig. Einige dieser Tücher breitet man vor der Wanne aus, andere legt man zum Abtrocknen bereit.

Auf jeden Fall sollte man ein spezielles Hundeshampoo verwenden. Dieses darf keine Duftstoffe enthalten und sollte auf den Hund abgestimmt sein. Bei Flohbefall kann man eventuell auch ein spezielles Flohshampoo verwenden, dies ist aber als Methode der Flohbekämpfung ungeeignet. Jedenfalls ist Flohbefall kein Grund für ein Bad, sondern für eine effektive Flohbekämpfung.

Es sollte ein Platz vorbereitet werden, an dem der Hund nach dem Bad liegen und trocknen kann, möglichst in der Nähe der Heizung oder an einem anderen warmen, zugfreien Ort. Dieser Platz sollte auch gut mit Handtüchern oder anderen Tüchern bedeckt werden. Wer den Hund föhnen möchte, sollte den Föhn bereitlegen. Zu guter Letzt sollte man davon ausgehen, dass man selbst auch nicht vollständig trocken bleiben wird. Nur bei wirklich kleinen Hunden besteht eine Chance, das Wasser auf den Hund zu beschränken.

Durchführung des Bades

Man hebt den Hund in die Wanne und macht das gesamte Fell mit der Dusche nass. Man beginnt mit dem Abduschen an den Füßen und verwendet einen sanften, weichen Wasserstrahl und lauwarmes Wasser, damit es für den Hund nicht zu unangenehm ist. Nur die Innenseiten der Ohren sollten trocken bleiben. Augen und Nase sind mit Vorsicht zu behandeln, denn sie sind sehr empfindlich. Wenn der gesamte Hund gut durchnässt ist, was je nach Fellbeschaffenheit unterschiedlich lange dauert, dann stellt man das Wasser ab und verteilt das Hundeshampoo im Fell. Der ganze Hund wird gründlich eingeseift, nur Nase, Augen und Ohren werden ausgelassen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass diese Organe auch tatsächlich nicht mit dem Shampoo in Berührung kommen. Im Zweifel kann man das Gesicht auch etwas großflächiger auslassen und nur mit Wasser behandeln.

Wenn alles gründlich eingeseift ist, wird es mit lauwarmem Wasser wieder abgespült. Dabei sollte man sich Zeit lassen und wirklich alle Shampooreste restlos aus dem Fell entfernen. Nicht gründlich ausgespültes Shampoo verursacht später Juckreiz.

Wenn alles fertig ausgespült ist, drückt man zuerst mit den Händen so viel Wasser wie möglich aus dem Fell, bevor man anfängt, den Hund mit den Tüchern vorsichtig abzureiben. Bei langhaarigen Hunden wird man am Anfang mit einfachem Auflegen der Tücher ungeahnte Wassermengen aufsaugen können. Wenn man denkt, dass der Hund so weit trocken ist, dann hebt man ihn aus der Wanne und stellt ihn auf die vorbereiteten Tücher. Jetzt wird er sich vermutlich schütteln. Damit er dabei nicht das gesamte Badezimmer unter Wasser setzt, kann man ihn lose in Tücher hüllen. Wenn auch auf diese Weise kein Wasser mehr aus dem Fell zu entfernen ist und auch die Füße so weit trocken sind, dann führt man den Hund zu seinem vorbereiteten warmen Platz und sorgt dafür, dass er dort auch einige Zeit bleibt.

Alternativ kann man den Hund auch trocken föhnen. Dazu verwendet man nur einen mäßigen, lauwarmen Luftstrom.

In jedem Fall sollte man den Hund während der gesamten Prozedur beruhigend ansprechen und ihn auch immer wieder loben. Ein besonders dickes Lob, eventuell auch mit Leckerchen, hat er sich nach dem Ende des Bades verdient.

Fazit

Je größer der Hund und je länger und dichter das Fell, um so anstrengender und zeitaufwendiger ist die ganze Prozedur des Badens. Im Interesse des Hundes (und eventuell auch der eigenen Nerven) sollte man das Baden des Hundes also möglichst vermeiden. Nicht jedes Mal, wenn der Hund dreckig ist, braucht er auch tatsächlich ein Bad. Vieles lässt sich einfach ausbürsten. Oft muss man zuerst warten, bis der Hund getrocknet ist, danach lässt sich dann noch so einiges andere auch ausbürsten. Nasse Hunde riechen intensiv nach Hund. Das muss man als Hundehalter gelegentlich ertragen, es ist jedenfalls im Allgemeinen kein Grund für ein Bad. Normalerweise normalisiert sich der Geruch wieder, wenn der Hund wieder getrocknet ist.

Auf der anderen Seite kann ein gelegentliches Bad auch ein echtes Erfolgserlebnis bieten. Denn so schön wie direkt nach dem Baden und Trocknen ist der Hund selten. Die Schönheit hat allerdings ihren Preis, denn der natürliche Fettfilm des Fells ist erstmal weitgehend zerstört und muss sich erst wieder regenerieren.

Baden und Baden

Viele Hunde baden gern. Zum Beispiel bei den Neufundländern ist die Vorliebe für das Wasser schon sprichwörtlich. Freiwillig wird da kein See oder Teich ausgelassen. Selbst Pfützen werden noch zum Plantschen genutzt, wenn es der Hundehalter gestattet. In diesem Artikel geht es aber über das Baden zum Zweck der Körperreinigung, unter Verwendung von Hundeshampoo und sauberem Wasser aus der Wasserleitung. Dies mögen die meisten Hunde nicht so gern.

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Beitragsbild:Boryana Manzurova/Shutterstock