Dipylidium caninum (Gurkenkernbandwurm) - ein getrocknetes Segment im Hundefell
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3 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Bandwürmer werden nach ihrem Aussehen so bezeichnet, die meisten erinnern an gekochte Spaghetti. Je nach Art können sie eine Länge von einigen Millimetern bis zu mehreren Metern erreichen. Das Besondere an den Bandwürmern ist aber ihre Lebensweise. Die Parasiten benötigen mindestens einen Zwischenwirt und einen Endwirt, um ihren Lebenszyklus zu durchlaufen. Hunde sind meistens Endwirte, weil sie Fleischfresser sind. Als Zwischenwirte kommen Kleintiere wie Mäuse in Betracht, aber auch Insekten wie zum Beispiel Flöhe. Diese sind auch die häufigsten Überträger. Als Fehlwirt kann gelegentlich auch der Mensch in die Rolle des Zwischenwirtes kommen.

Lebenszyklus der Bandwürmer

Es beginnt damit, dass ein von Bandwürmern befallenes Tier, zum Beispiel ein Hund, einen Kothaufen irgendwo ablegt. In diesem Kothaufen befinden sich, manchmal sogar sichtbar, weiße, sich häufig noch bewegende Bandwurmglieder. Diese wurden vom Bandwurm extra zu diesem Zweck mit Eiern gefüllt und abgetrennt. Manchmal wandern die Bandwurmglieder auch aktiv aus dem After aus. Die Bandwurmglieder lösen sich auf, die Bandwurmeier verbleiben unsichtbar an der Stelle. Dort werden sie, auch nach längerer Zeit, von Zwischenwirten gefressen. Im Zwischenwirt schlüpfen aus den Eiern die Larven der Bandwürmer, wandern in verschiedene Organe und bilden dort sogenannte Finnen. Diese erinnern vom Aussehen her an Tumoren und bedrohen im Laufe der Zeit auch die Gesundheit der Zwischenwirte.

Die Übertragung auf den Endwirt geschieht, indem dieser den Zwischenwirt oder zumindest Teile davon, frisst. Dann entwickeln sich im Darm aus den Finnen die ausgewachsenen Bandwürmer. Ein Hund muss also zum Beispiel eine von Bandwurmfinnen befallene Maus oder einen befallenen Floh fressen, um selbst Bandwürmer zu bekommen. Auch rohes Fleisch von befallenen Schlachttieren kommt (eher selten) als Überträger infrage.

Symptome

Vom Bandwurm befallene Hunde sind normalerweise nicht krank. Bei manchen Bandwurmarten kann man den Befall aber an den weißen Bandwurmgliedern bemerken, die auf dem Kot sichtbar sind. Diese sind für Menschen und Hunde ungefährlich. Nur Zwischenwirte wie Mäuse oder Flöhe können infiziert werden. Für den Menschen gefährlich können nur die Bandwurmeier werden, die man nicht sehen kann. Zum Beispiel vom Hundebandwurm oder Fuchsbandwurm.

Gurkenkernbandwurm

Obwohl man das vermuten könnte, gehen die meisten Bandwurminfektionen beim Hund nicht auf den Hundebandwurm, sondern auf den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) zurück. Dieser heißt so, weil die einzelnen Bandwurmglieder wie aneinandergereihte Gurkenkerne aussehen. Der Zwischenwirt dieses Bandwurmes ist der Floh. Die Übertragung geschieht, indem der Hund einen Floh frisst. Dies kann bei Flohbefall durchaus passieren, es ist die Art des Hundes, mit diesen Lästigkeiten umzugehen. Man wird den Gurkenkernbandwurm wieder los, indem man sowohl eine Entwurmung als auch eine Flohbehandlung durchführt. Für Menschen ist er übrigens gänzlich harmlos. Es sei denn, der Mensch würde Flöhe essen. Dann käme er auch als Endwirt infrage.

Hundebandwurm und Fuchsbandwurm

Der Hundebandwurm ist in Deutschland selten, kommt aber im südlichen und östlichen Europa häufiger vor. Der Fuchsbandwurm ist in Mitteleuropa und damit auch in Deutschland häufig. Beide suchen sich Hunde, Füchse und Katzen als Endwirte. Die Endwirte werden selten krank, da der winzig kleine Wurm (ca. 3 mm) im Darm lebt. Zwischenwirte sind Mäuse und andere Nagetiere. Manchmal werden Menschen zu Fehlwirten, übernehmen also die Rolle eines Zwischenwirtes. Dies ist grundsätzlich gesundheitsschädlich und kann, vor allem im Falle eines Fuchsbandwurmbefalls, auch tödlich sein. Infektionen sind allerdings sehr selten, da die Entwicklung in Fehlwirten häufig nicht vollständig ablaufen kann.

Andere Bandwurmarten

Es gibt sehr viele verschiedene Bandwurmarten, die meisten befallen allerdings nur sehr selten oder gar nicht Hunde. Deshalb bleibt diese Aufzählung unvollständig.

Behandlung

Gegen erwachsene Bandwürmer, die im Darm leben, gibt es sowohl verschreibungspflichtige als auch „nur“ apothekenpflichtige Medikamente. Die verschreibungspflichtigen wirken auch gegen andere Wurmarten, die im Allgemeinen das größere Problem ausmachen. Daneben gibt es auch homöopathische- und Naturheilmittel, die das Problem zumindest deutlich reduzieren können. Einen großen Teil des Problems löst man auch, indem man Flohbefall bekämpft.

Hunde werden normalerweise nicht von den Larvenstadien befallen, übernehmen also nicht die Rolle des Zwischenwirtes. Wenn Menschen von einem Bandwurm als Zwischenwirte benutzt werden, ist ärztliche Behandlung unbedingt notwendig, auch bei Symptomlosigkeit.

Sind Bandwürmer gefährlich?

Wenn ein Hund (oder auch Mensch) zum Endwirt eines Bandwurmes wird, wenn also ein erwachsener Wurm in seinem Darm lebt, dann ist das unangenehm, aber eher ungefährlich. Gefährlich sind Infektionen mit den Larvenstadien, also in der Rolle des Zwischenwirtes. Dies ist bei Hunden selten, kann aber beim Menschen vorkommen. Deshalb sollten Hunde entwurmt werden, weil nur so die Infektion der Menschen vermieden werden kann.

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Beitragsbild:Isis Medri/Shutterstock