Tennisball - der Hund ist Fan, der Mensch hat oft keine Lust mehr zu werfen
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6 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Hunde brauchen Bewegung und Beschäftigung. Das kann für Hundehalter ganz schön anstrengend sein. Vor allem jüngere und kleinere Hunde zeigen eine Ausdauer und Belastbarkeit, an die der Mensch nicht im Entferntesten heranreicht. Dabei ist es für Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes wichtig, dass er sich beschäftigt und bewegt, dass er ausgelastet wird. Für längere Zeit brav in der Ecke sitzen ist nicht Sache eines jungen, aktiven Hundes.

Eine der beliebtesten Hundebeschäftigungen ist das Apportieren von Bällen oder anderen Gegenständen. Während der Hund nicht müde wird, immer wieder Bälle zu apportieren, rennt dem Hundebesitzer die Zeit davon. Auch der engagierteste Hundehalter muss mal was anderes machen als nur seinen Hund zu bespaßen, auch wenn der Hund das vielleicht anders sieht.

Abhilfe verspricht die Technik. Analog zu den Ballwurfmaschinen, die vor allem aus dem Tennis schon lange bekannt sind, gibt es heute Exemplare, die speziell für Hunde ausgelegt sind. Und wenn die Maschine auch die Beschäftigung mit dem Hund nicht ersetzt, so bietet sie doch eine willkommene Ergänzung.

Ballwurf- oder Apportiermaschinen für Hunde sind vor allem kleiner (und damit auch billiger) als ihre Vorbilder aus dem Profi-Sport. Damit der Hund sich nicht verletzen kann, ist es wichtig, dass sie so konstruiert sind, dass Unfälle ausgeschlossen sind. Das scheint bei den Maschinen, die extra für Hunde angeboten werden, der Fall zu sein. Auch wenn man bei Billigmodellen sicher erstmal genauer hinschauen sollte.

In jedem Fall ist eine gute Maschine so gebaut, dass der Hund sie selbst bedienen kann, ohne sich dabei in Gefahr zu bringen. Die Maschinen sind kleiner als ihre Tennis-Vorbilder, sie fassen im Allgemeinen nur einen Ball, und sie werfen mit weniger Kraft, also weniger weit. Die Wurfweite ist meistens einstellbar, wenn auch nicht stufenlos. Sie können also auch in der Wohnung verwendet werden.

Anders als bei den Vorbildern wird die Maschine nicht mit einer großen Menge Bälle bestückt, die dann einer nach dem anderen ausgeworfen werden. Sondern der Hund muss seinen Ball immer wieder zurückbringen und in den Einfülltrichter legen, damit er nochmal ausgeworfen wird. Das entspricht der Beschäftigung des Apportierens, ist also hundegerecht.

Eine Maschine, die unabhängig vom Hund einfach immer noch mehr Bälle auswirft, ist dagegen für den Hund schnell uninteressant. Denn ob er etwas tut oder nicht, macht dann für ihn keinen Unterschied. Wenn die Maschine dagegen nur dann den Ball auswirft, wenn er ihn hingebracht hat, dann ist er immer wieder motiviert, genau das zu tun. Wie beim Vorbild werden für gewöhnlich Tennisbälle verwendet.

Grundsätzlich ist so eine Ballwurf- oder Apportiermaschine also eine gute Sache. Man sollte sie allerdings nicht als Ersatz für die Beschäftigung mit dem Hund, für Erziehung und Hundesport ansehen. Auch wenn der Hund von seiner Maschine begeistert ist, sollte man sie ihm nicht ständig hinstellen, sondern ihm auch andere Arten der Beschäftigung, Erziehung, Bewegung und Anregung bieten. Einseitigkeit schadet.

Apportieren als Hundebeschäftigung

Viele Hunde apportieren sozusagen von Natur aus. Die verschiedenen Retriever sind extra dazu gezüchtet, Gegenstände (ursprünglich geschossenes Wild) zu holen, zu apportieren. Sie können das auch heute noch, auch wenn sie heute „nur“ noch als Familienhunde tätig sind. Daneben kann aber jeder Hund das Apportieren lernen, was so gut wie jedem Hund Spaß macht, wenn er es mal begriffen hat.

Wenn der Hund Apportieren kann, reicht es aus, ihm die Apportier- oder Ballwurfmaschine hinzustellen und ihm zu zeigen, wo er den Ball ablegen muss. Da die Maschine auf das Ablegen des Balles automatisch mit dem erneuten Auswerfen des Balles reagiert, wird der Hund also dafür belohnt, dass er den Ball an der richtigen Stelle ablegt. Er wird es also recht schnell begreifen. Jedenfalls, wenn ihm Apportieren Spaß macht, wie den meisten Hunden.

Sobald er begriffen hat, wie das Spiel funktioniert, wird er höchstwahrscheinlich immer wieder den Ball apportieren und in die Maschine legen. Manche Hunde können von sich aus nicht aufhören, sie machen immer weiter, bis zur Erschöpfung. Das sollte man verhindern. Die Ballwurfmaschine ist also durchaus geeignet, den Hund zu beschäftigen, sie ersetzt aber nicht die Verantwortung des Hundehalters für seinen Hund.

Vor allem sollte man nicht vergessen, dem Hund auch mal selbst einen Ball oder einen anderen Gegenstand zu werfen, damit er den apportieren kann. Denn das Zusammenspiel von Hund und Mensch lässt sich durch eine Maschine nicht ersetzen. Selbst mit dem Hund zu spielen, mit ihm zu interagieren, ihn zu beobachten und mit Erziehung auf ihn einzuwirken ist wichtig, für den Hund und für die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Daran sollte man gelegentlich denken.

Apportieren lernen

Bevor der Hund sich mit der Ballwurfmaschine selbst beschäftigen kann, muss er das Apportieren erlernt haben. Zum Lernen kann man einen Tennis- oder anderen Ball verwenden, besser ist ein Apportierdummy. Denn anders als ein Ball bleibt dieser liegen, wo man ihn hingeworfen oder hingelegt hat. Noch besser ist, wenn der Apportierdummy die Form eines Futterdummys hat. Das ist ein robustes Säckchen, das der Hund weder öffnen noch zerbeissen kann. Es hat einen Reißverschluss und wird mit Hundefutter, Leckerlis oder anderen attraktiven, für den Hund gut riechenden Sachen gefüllt.

Wenn der Hund den Dummy zu seinem Halter bringt, öffnet dieser den Reißverschluss und belohnt den Hund mit dem Inhalt. Dadurch lernt der Hund schnell, dass es zu seinem Vorteil ist, den Dummy auf dem kürzesten Weg zu bringen. Denn nur der Mensch kann das Ding aufmachen und die Leckereien herausholen.

Sobald der Hund den Zusammenhang verstanden hat, braucht man ihn nicht mehr jedesmal zu belohnen. Zunächst geht man dazu über, den Dummy nur bei jedem zweiten Apportieren zu öffnen. Nach einiger Zeit kann man die Intervalle immer länger werden lassen und nach genügend Übung wird der Hund den Dummy zuverlässig apportieren, auch ohne zusätzliche Futterbelohnung. Gelegentlich, in größeren Abständen, sollte man ihn aber doch nochmal belohnen, das vermeidet, dass er unzuverlässig wird.

Die einfachste Form des Apportierens ist damit schon gelernt. Man kann dann statt des Dummys einen Ball verwenden, und dann dazu übergehen, den Ball nicht mehr selbst zu werfen, sondern ihn in die Ballwurfmaschine zu legen, damit die ihn wirft. Dabei sollte man aufpassen, dass der Hund nicht vom ausgeworfenen Ball getroffen wird, denn das könnte ihn erschrecken und ihm damit den Spaß verleiden.

Manche Hunde begreifen an der Stelle schon von selbst, dass sie den Ball in den Trichter der Maschine legen können, damit er nochmal ausgeworfen wird. Wenn das nicht der Fall ist, bewegt man den Übergabepunkt, an dem der Hund sein Bällchen übergibt, immer näher an den Trichter heran, bis der Punkt geradezu im Trichter ist. Wenn er Spaß daran hat, dem Ball hinterherzulaufen, wird er es schnell lernen.

Bevor der Hund sich mit der Ballwurfmaschine selbst beschäftigen kann, muss er also ein paar Dinge lernen, muss man sich ein bisschen mit ihm beschäftigen. Das ist gut so.

Beschäftigung und Lernfortschritt

Den meisten Hunden gefällt dieses einfache Apportieren. Sie haben Spaß daran, der „Beute“ hinterherzujagen und sie dann zurückzubringen. Es verschafft ihnen Bewegung und sie sind beschäftigt. Allerdings ist es nach einiger Zeit auch immer dasselbe. Ein intelligenter Hund kann und sollte dagegen immer mal wieder etwas dazulernen. Und da kann man, wenn man ohnehin gerade beim Apportieren ist, zum Beispiel daran arbeiten, dass der Hund diese Fähigkeit ausbaut.

Apportieren für Fortgeschrittene

Die ursprüngliche Aufgabe des Retrievers, des Apportierhundes, ist nicht, bei jeder Gelegenheit loszurennen und alles anzubringen, was ihm in die Quere kommt. Das wäre während der Jagd zu gefährlich. Sondern die Aufgabe dieses Hundes ist, ruhig bei seinem Menschen zu sitzen und das Geschehen zu beobachten. Sich zu merken, wo die zu apportierenden Gegenstände, das geschossene Wild, hinfällt und es erst dann, wenn er dazu aufgefordert wird, zu bringen. Dabei können gute Retriever auch mehrere Beutestücke nacheinander bringen, ohne zusätzliche Aufforderung zwischendurch.

Fortgeschrittenes Apportieren ist also erheblich anspruchsvoller, setzt längerdauerndes Lernen und Üben voraus. Auch wenn man nicht auf die Jagd geht und das Apportieren nur als sportliche Herausforderung für Hund und Mensch begreift, gelten die gleichen Prinzipien. Auch hierbei kann man sich von der Apportier- oder Ballwurfmaschine helfen lassen. Denn eine der Aufgaben, die der Hund lernen kann ist, nicht sofort loszurennen, sondern erst nach Aufforderung. Und dass das auch dann gilt, wenn jemand oder etwas anderes den Ball oder den Dummy wirft oder ablegt.

Einsatzmöglichkeiten der Ballwurf- oder Apportiermaschine

Man kann die Ballwurfmaschine also durchaus als Hilfsmittel beim Erlernen des Apportierens einsetzen. Aber sie ist dabei natürlich nur ein Hilfsmittel, sie ersetzt nicht die aktive Beschäftigung mit dem Hund.

Die bessere Einsatzmöglichkeit ist die, dem Hund einfach Bewegung und Beschäftigung zu verschaffen, ohne sonstigen Anspruch. Manche Hunde sind nur glücklich, wenn sie den ganzen Tag in Bewegung sind. Da kann eine Maschine, die dem Hund einen Teil dieser Bewegung verschafft, eine große Erleichterung für den Hundehalter sein.

Gelangweilte Hunde fangen oft an, Unsinn anzustellen. Das kann man vermeiden, indem man die Langeweile vermeidet. Die Ballwurfmaschine ist eine Möglichkeit, einen Teil dieser Langeweile zu vertreiben. Eventuell kann die Maschine sogar geeignet sein, dem Hund das Alleinsein zu erleichtern.

Denn jeder Hund muss mal alleine bleiben. Auch wenn man als verantwortungsvoller Hundehalter vermeiden sollte, ihn über längere Zeiträume sich selbst zu überlassen, sind kurze Zeitspannen unvermeidbar. Die Ballwurfmaschine kann ihn in dieser Zeit ablenken, so dass er sich garnicht verlassen vorkommen muss.

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